Samstag, 9. August 2025

Ein anderer Zollstreit

Wir, also die Esperantisten, sind von der Einfachheit und leichten Erlernbarkeit des Esperanto überzeugt. Vor Kurzem erhielt ich eine Online-Zeitschrift eines Esperanto-Verbandes. Beim Lesen stolperte ich über das Wort tarifo im Sinn von »Zoll«, also der Abgabe, die man bei der Aus- oder Einfuhr von Waren ins oder vom Ausland zu zahlen hat. 

Bildo: openclipart.com (aŭtoro: Geoffrey)

Es gibt meines Wissens im Esperanto vier Übersetzungen für »Zoll«: Die klassische Zusammensetzung limdepago (Grenzabgabe), das etwas neuere limimposto (Grenzsteuer), weiter das Wort dogano, das vermutlich am verbreitesten ist, und eben tarifo

Dabei hat sich die Bedeutung des Wortes tarifo geändert: 

Im PIV 1977 finde ich als Erstes die Definition: Tabelo de la impostoj, metitaj super importaĵoj aŭ eksportaĵoj de varoj. Es handelt sich nicht um die Abgabe an sich, sondern um das Verzeichnis, in dem die Abgaben aufgeführt sind. Das sieht aus wie Haarspalterei, aber ich denke da an einen Mann, der eine Liste mit Zöllen in die Kameras dieser Welt hält. 

PIV 2020 / vortaro.net sagt: Difinita monsumo, pagenda por la impostoj, metitaj super importaĵoj aŭ eksportaĵoj de varoj. Hier haben wir die Abgabe, nicht das Verzeichnis. Daneben finde ich das Wort dogantarifo (Tarifo de la ŝuldataj pagoj laŭ la varspecoj).

Aber Esperanto ist ja so einfach … Wirklich.


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